Sonntag, 21. Februar 2021

Sind manche Menschen besser als andere?

 

 

 

Es gibt die naive, unausgesprochene, und die ostentative Haltung, alle Menschen seien gleich viel wert. Wer der naiven anhängt, ist einfach nur noch nicht erwachsen geworden und überträgt unreflektiert kindheitlich-familiäre Beziehungserfahrungen auf alle Mitmenschen. Wer ostentativ behauptet, alle Menschen seien gleich, sagt eigentlich, dass er sich selbst für etwas Besseres und alle anderen für gleich viel wert hält, dass er dem Heiligen und Verbrecher, dem Schurken und Helden gleichermaßen Respekt zollen und entziehen kann, völlig nach seiner Willkür, und damit andere Menschen nicht als Personen betrachtet, sprich dehumanisiert, und somit diametral entgegengesetzt zum kategorischen Imperativ handelt.

Wer selbst nicht wertlos ist, wie der ebenerwähte Narzisst/Soziopath, wird auch objektive Wertunterschiede anerkennen. Es ist selbstevident, dass nicht alle Menschen gleich sind. Manche verdienen Anerkennung und Wertschätzung, die anderen Verachtung und Ablehnung. Das bedeutet nicht, dass es geboten ist, gut zu den Guten und schlecht zu den Schlechten zu sein; ein guter Mensch handelt zum Wohle aller und hat grundlegenden Respekt vor der Person eines jeden. Für den schlechten Menschen sind andere nur Objekte. Somit sagt jener, der alle für gleich viel wert hält: "Menschen, die die Würde anderer Menschen respektieren und die, die sie nicht respektieren, sind gleich". Damit erübrigt sich aber auch das Gute, wenn das Schlechte genauso gut ist.