Mittwoch, 29. August 2018
Ausführung aus der Philosophie
Nach erfolgreichem Einsatz biologischer Waffen feindesseits steht ein verwirrtes Menschlein, Hartmut oder Weichfeigheit, im hastig über den furchtsamen oder furchtlosen schönen oder alternativästhetischen Körper aufpräservatierten Schutzanzug in der Gegend und sein kluger oder nichtzudiskriminierender Verstand zittert sich durch die Geistesgeschichte der Kultur, nicht der Barbarei, auf der Suche nach der letzten Gewissheit, dem tödlichen Virus entkommen zu sein.
So versichert Parmenides, dass wenn das tödliche Virus nicht im Schutzanzug drin ist, dann ist es nicht drin, und wenn es drin ist, dann ist es drin. Wenn es aber nicht drin ist, so ist es falsch zu sagen, es sei drin, und wahr zu sagen, es sei nicht drin. Und, so weiß Aristoteles, ist das Virus entweder drin oder nicht drin, es kann aber nicht zugleich drin und nicht drin oder nicht drin und drin sein. Ist es nicht drin, so ist es nicht drin, denn sonst könnte man ja sagen, es sei drin, wenn es nicht drin ist, und warum entledigt man sich dann nicht sogleich des bewegungseinschränkenden Ganzkörpercondoms.
Platon juckt es den Ausschlag, ob das Virus nun drin ist, oder vielmehr nicht drin, denn der Idee nach muss das Virus zwangsläufig draußen sein, sonst wäre der Schutzanzug kein Schutzanzug. Und falls das Virus doch drin ist, so ist es nur eine Täuschung der Sinne, in Wahrheit aber ist das Virus nicht drin, sobald der Schutzanzug aufgesetzt ist. Kant nach, und zwar nach Kant, wird der Anzuganziehende im Endeffekt sterben, aber solange er lebt, kann er prinzipiell nicht wissen, ob das Virus nun drin ist. Es kann so scheinen, als sei es drin, aber es kann genauso nicht drin sein, und es kann so scheinen, als sei das Virus nicht drin, und da juckt trotzdem was. Das Virus an sich ist eh unsichtbar, man kann nur das Jucken wahrnehmen.
Descartes würde gewiss zuallererst zweifeln, ob der Schutzanzug überhaupt einer ist; fertiggezweifelt, würde er nur zum weiteren Zweifel vordringen, nämlich ob das Virus überhaupt ist. Wenn es Gott gibt, dann gibt es auch biologische Waffen, und wenn es biologische Waffen gibt, so ist auch dieser Schutzanzug echt. Leibniz würde ruhig durch die menschlichen und tierischen Kadaver hindurch stolzieren, denn in der besten aller möglichen Welten hätte er den besten aller möglichen Schutzanzüge. Freilich hätte er es auch mit der effektivsten aller möglichen Biowaffen zu tun.
Aus dem dogmatischen Schlummer risse unseren sterbenden Überlebenden kein Hume, wenn nicht Hegel, dem das Virus so gut drin ist, wie es draußen ist, denn insofern das Virus als draußen seiend bestimmt ist, ist es durch diese Erkenntnis ins Rein eingedrungen, und wenn es nur nicht drin und nicht drin sein könnte, dann könnte niemals gesagt werden, es sei nicht drin, denn bestimmte Rede behauptete immer das Gegenteil zugleich, wie Schelling beihusten würde. Was dem Hegel verführerisch ist, ist dem Schelling leibhaftig. Ohne Rücksicht auf topologische Vernunft, oder aber gerade angesichts dieser, wüsste Schelling zu meinen, dass das Drinseiende draußen wiewohl das Draußenseiende drin ist, denn sonst wäre es, was auch immer, gottlos, und da alles Seiende in Gott enthalten ist und Gott enthält, so ist der im Schutzanzug Seiende im Virus enthalten wie sein Schutzanzug das Virus enthält. Existentiell wäre nur, dass das Ansteckende den Anzusteckenden zum Angesteckten ansteckte. Käme Camus, so wäre Heilung Sysiphusarbeit.
Dienstag, 28. August 2018
Todesstrafe oder nicht?
0. Die Frage "Bist du für oder gegen die Todesstrafe?" ist eine Fangfrage, die zum Ziel hat, die Person, die für die Todesstrafe ist, als böse darzustellen, ohne sich auf Argumente einzulassen. Im freien Meinungsaustausch müsste man antworten: "Ich bin kein Sadist, kein Antisemit, kein Nazi, kein Tierquäler, kein Kinderschänder. Tut mir Leid, wenn ich dich damit enttäusche". Ernsthaft: Meinungen sind blosses Gerede. Der eine Mörder hatte eine schlechte Kindheit, der andere Mörder eine gute. Beide haben gemordet. Man kann natürlich meinen, dass der Mörder mit der guten Kindheit eigentlich auch eine schlechte Kindheit hatte, die nur nicht so aussah, als sei sie eine schlechte Kindheit gewesen. Es wird nach Gründen - nach Entschuldigungen - gesucht. Diese Einstellung hat aber die Voraussetzung, dass der Mensch nur ein Spielball der äußeren Verhältnisse ist und selbst nichts für sein Handeln kann. Da die Voraussetzung selbst nicht bewisen ist, ist die Suche nach Gründen sinnlos. Man kann sich vielleicht darauf einigen, dass eine Kindheit per definitionem schlecht ist und somit jeder eine schlechte Kindheit hatte und niemand für sein Handeln verantwortlich ist. Die eigentliche Frage lautet also: Ist der Mensch für sein Handeln verantwortlich oder nicht?
1. Der Mensch ist für sein Handeln nicht verantwortlich. Der Mörder kann nichts dafür, dass er gemordet hat. Dann hat aber die Allgemeinheit, die ihn bestraft, ebenfalls nichts dafür, was sie mit ihm macht. Es sind auch bloss Menschen, die den Mörder bestrafen, und somit sind sie für ihr Handeln auch nicht verantwortlich. Wird der Mörder mit dem Tode bestraft - kann keiner etwas dafür. Wird er überhaupt nicht bestraft - dann war das Wetter vielleicht so schön, dass man sich darauf geeinigt hat, ihm seine Tat einfach mal zu verzeihen. Wenn man annimmt, dass der Mensch für sein Handeln nicht verantwortlich ist, kann man kein Argument gegen die Todesstrafe mehr vorbringen. Die Todesstrafe wäre genauso zufällig wie der Mord und keiner wäre dafür verantwortlich. Warum Todesstrafe? - Warum nicht?
2. Der Mensch ist für sein Handeln verantwortlich. Der Mörder muss die Verantwortung für den Mord übernehmen, die Strafe muss seinem Verbrechen angemessen sein. Was ist sein Verbrechen? Mord. Was ist Mord? Mord ist vorsätzliche Tötung eines Menschen. Sie hat den Tod des Mordopfers zur Folge. Was die angemessene Strafe für Mord ist, ist klar.
3. Dennoch bin ich persönlich gegen die Todesstrafe. Die Justiz ist fehlbar, ein Irrtum kann Menschenleben kosten. Die Todesstrafe ist irreversibel und die Revision nach ihrem Vollzug somit sinnlos. Die Verantwortung für Unrecht, welches aus Justizfehlern resultieren könnte, wäre Todesstrafe geltendes Recht, würde ich selbst nicht tragen wollen, und hätte somit kein Recht, es von anderen Menschen im Dienst der Allgemeinheit zu verlangen.
Samstag, 11. August 2018
Die Würde des Menschen
"Die Würde des Menschen ist unantastbar", so der allererste Satz im Grundgesetz der BRD. Um dieser Verpflichtung Folge leisten zu können, muss die Politik, die Gesellschaft und schliesslich jeder Einzelne wissen, was denn genau die Würde des Menschen ist. Die Würde des Menschen ist nicht empirisch nachweisbar, sie liegt jenseits des Reichs der Naturwissenschaften, im Reich der Ideen, das ausschliesslich in der individuellen sowie kollektiven Phantasie, und nirgendwo sonst, existiert. Das Reich der Ideen ist uns durch unser Selbstbewusstsein zugänglich. Wir nehmen nicht nur die Aussenwelt mit ihren Reizen und unsere Körper mit ihren Bedürfnissen, Lüsten und Schmerzen wahr, wir wissen auch noch, dass wir sie wahrnehmen. Der Mensch ist das einzige uns bekannte Lebewesen, das um seine Existenz weiss, aber ebenso weiss der Mensch um seine Sterblichkeit. Da niemand vor seiner Geburt existiert hat, kann sich niemand seine Nichtexistenz vorstellen, denn alle Vorstellung ist ausschliesslich durch die Erfahrung innerhalb der konkreten materiellen Existenz entstanden. Der einzelne Mensch weiss um seine Sterblichkeit und kann sich zugleich die Welt ohne seine Existenz nicht vorstellen. Der Zustand nach dem Tode ist mehr als nur unbekannt, es wird niemals eine Kenntnis dieses Zustandes existieren. Dies steigert die Angst vor dem Tode als eine dem menschlichen Geist immanente Furcht vor dem Unbekannten ins Unendliche.
Der Tod darf nicht sein obwohl er unvermeidlich ist. Das Leben wird angesichts des Todes zum höchsten Gut und die Erhaltung des Lebens zu seinem Sinn. Der Sinn des Lebens ist der letzte Zweck desselben, über welchen kein Zweck mehr gedacht werden kann, und welcher daher als letzter Zweck nur Zweck und nicht zugleich Mittel zu einem weiteren Zweck ist. Der todesbewusste Mensch lebt, um den Tod zu überleben, und weiss im Gegensatz zum Tier, welches instinktiv dasselbe Ziel verfolgt, dass ihn irgendwann der Tod doch ereilen wird und dass sein Lebenszweck damit absurd ist. Der Mensch braucht also eine Idee, die den Tod transzendiert, und ihn trotz des unvermeidlichen Todes weiter leben lässt. So denkt er sich eine unsterbliche Seele aus und konstruiert einen Gott, damit die selbst ausgedachte Seele nicht mehr die selbst ausgedachte Seele, sondern von einem allmächtigen Wesen geschaffene und damit wirklich unsterbliche Seele ist. So scheint es. In Wirklichkeit aber bedarf der Mensch einen Gott aus anderen Gründen. Er weiss, woher die Idee der unsterblichen Seele kommt, und keine Erweiterung dieser Idee um etwa einen allmächtigen Schöpfer vermag diese Vorstellung real werden zu lassen. Egal ob sich der Mensch einen Gott vorstellt oder nicht, er wird sterben. Und er will nicht sterben. Die beste Voraussetzung für das Nichtsterben ist der Frieden, welcher nur dann erreicht ist, wenn alle Menschen denselben ethischen Grundsätzen folgen. Wie ist dies zu erreichen? Am Besten durch die Imagination eines Schöpfers, des allmächtigen Gottes, eines Richters, der die Seele nach dem Tod entlohnt oder bestraft. Das Gesetz, nach welchem der Mensch durch seinen Gott gerichtet wird ist dasjenige Gesetz, welches am Besten für den Menschen selbst ist. Es ist das Gesetz der Wahrung und Erhaltung des Lebens, das Gesetz der Nächstenliebe, das Gesetz, welches aus der Lebensrettung die grösste Tugend macht, die ein Mensch praktizieren kann. Ein allmächtiger Gott wird zum Zweck der moralischen Institutionalisierung des Lebenserhaltungsprinzips konstruiert.
Der Mensch ist von Natur aus egoistisch wie jedes andere Tier. Ein konsequenter Egoismus kann lebensgefährliche Konflikte verursachen, welche um den Zweck der Wahrung des Lebens dringend zu vermeiden sind. Der Einzelne muss sich als zu einem Kollektiv zugehörig empfinden, wodurch er ersten sich selbst in Lebenssicherheit wähnt und zweitens das Nichtsterben der Anderen durch ihr Nichttöten garantiert. Der Humanist braucht für die Errichtung eines solchen Kollektivs keinen Gott, er erfasst die rationalen Gründe der Vorteile des Gemeinsinns gegenüber dem Eigensinn und bringt die Idee der Menschheit hervor. Das Tötungsverbot kommt nun nicht mehr von einem personifizierten jenseitigen Gott, es wird vom neuen Gott, der Idee der Menschheit, abgeleitet. Die Idee der Menschheit aber neigt dazu, den Einzelnen dem Kollektiv unterzuordnen, so dass im Falle eines Interessenkonflikts zwischen dem Einzelnen und dem Kollektiv der Einzelne aufgeben muss, und es kann in einem extremen Fall das Aufgeben des Lebens gemeint sein. Ist die Tötung von einem oder mehreren Individuen für eine Gemeinschaft vorteilhaft, so ist sie geboten. Wie kann der Einzelne sicher sein, niemals zu diesen Opfern an den Gott Menschheit gehören zu müssen? Der Einzelne kann dessen nur relativ sicher sein, zu einer absoluten Sicherheit verhelfen weder Besitz noch Macht. Es bedarf einer neuen Idee, die dem utilitaristischen Gemeinsinn übergeordnet ist. Diese Idee muss jedes Individuum vor jedem anderen Individuum und der Gemeinschaft, sowie die Gemeinschaft vor jedem Individuum schützen. Diese Idee muss den absoluten Verbot des Tötens postulieren. Es ist die Idee der Würde des Menschen. Ein Mensch darf nicht getötet werden, weil er ein Mensch ist, und einen Menschen ist die Menschenwürde immanent.
Der Selbsterhaltungstrieb ist der grundlegende Trieb, ohne welchen der Fortpflanzungstrieb und der Ernährungstrieb nicht denkbar wären, weil sie der Selbsterhaltung als Voraussezung für ihre Entfaltung bedürfen. Der Verstand befriedigt den Selbsterhaltungstrieb, indem er der Selbsterhaltung auf eine besonders anspruchsvolle Art dient. Er universalisiert das Prinzip der Selbsterhaltung und schützt das Leben in einem viel umfangreicheren Masse, als es etwa den nicht selbstbewussten Lebewesen möglich ist. Er konstruiert die Würde des Menschen als eine vermeintlich dem Leben übergeordnete, in Wirklichkeit dem Zweck der Lebenserhaltung dienende Idee.
Der Mensch erkennt seine Würde weder aus der Natur noch aus der Selbstreflexion, er konstruiert sie zum Zweck der Selbsterhaltung. Was ist aber die Würde? Worin besteht sie? Sie besteht hauptsächlich in der Selbstbewusstheit, in der Ich-Empfindung, die der Mensch als einziges Lebewesen zu vernehmen vermag, die keine natürlichen Grenzen kennt und daher regelrecht in einer Hybris mündet, die Unsterblichkeit, absolute Glückseligkeit und schliesslich Erhabenheit über die ganze restliche Welt zu fordern weiss. Die Würde des Menschen besteht in der empfundenen Unmöglichkeit des Ich-Todes, in der Wahnvorstellung der Unsterblichkeit, die uns allen immanent ist und daher keine Wahnvorstellung mehr ist. Sie ist Religiosität, Moralität, Menschlichkeit. Die Würde des Menschen ist unantastbar- weil meine Würde unantastbar ist, und weil ich ein Mensch bin.
Mittwoch, 8. August 2018
Freie Wahl der Religion
Vor zehn Jahren drückte ich aus Langeweile die Select-Taste hinter dem linken Ohr, und mir erschien im Geiste eine transparente Benutzeroberfläche. Ich stellte fürs Erste eine andere Helligkeit ein, veränderte die Farbsättigung, wählte dann die Taste "Optionen" und des Weiteren "Religion wählen". Ich dachte, Buddhismus wäre eine coole Religion, oder warum nicht Islam? Nein, dachte ich, ich wähle eine Religion, deren Anhänger die niedrigste Geburtenrate aufweisen, sprich im Durchschnitt die wenigsten Kinder auf diese glücksferne Welt setzen. Später besann ich mich und wählte die Religion mit den höchsten und komplexesten moralischen Werten, mit den größten Freiheiten und der konkretesten Bestimmung der Menschenwürde, mit der höchsten Autonomie des Menschen vor Gott, dem Staat und dem kulturellen Milieu, und so wurde ich Christ.
Das Christentum war gewitzt genug, nach der Aufklärung nicht auseinanderzubrechen, sondern alle Werte, alle kulturellen und ethischen Errungenschaften in sich aufzunehmen, die einst von nicht selten atheistischen Freigeistern aufopferungsvoll gegen das institutionelle Christentum durchgesetzt wurden. Wäre das Christentum sich treu geblieben und hätte auf seinen frühmittelalterlichen Werten beharrt, gäbe es heute entweder kein Christentum oder keine freiheitliche zivilisierte "westliche" Welt. Zur Koexistenz von Menschenrechten und Hexenverbrennung gehört jedenfalls mehr Phantasie, als eine Gesellschaft aushalten kann.
Da sich die Geschichte so und nicht anders abgespielt hat, ist heute Christsein kein Widerspruch zu den Menschenrechten, sondern deren Bestätigung, und darum bin ich Christ. Im Übrigen bin ich gegen Kopftücher in geschlossenen Ortschaften bei Tempo 120 und darüber, für den Verbot des Raucherverbots in Eckkneipen mit Muezzin, für die Gegner der Kreuze im Schwimmbad für Klassenzimmer mit Migrationshintergrund und gegen Regenwälder, die für überflüssige Bücher abgeholzt werden. Etwas ist mit mir nicht in Ordnung, wenn ich eine Religion praktiziere, die den ohne sie bereits bestehenden Werten und Normen nichts hinzufügt außer schlechten Märchen und phantasiearmen Mythen.
Moral ist etwas für Kinder, damit sie sich in einer Wertegemeinschaft sozialisieren können und diese, alsbald erwachsen, mittragen. Moral ist, was gut für das Ganze ist, den Einzelnen hält sie am Leben und am Funktionieren, sie gibt seinem individuellen Leben keinen besonderen Sinn. Wenn wir uns einigen, einander nicht umzubringen und gemeinsam in eine Rentenkasse einzuzahlen, dann brauchen wir dazu keine Religion, sondern das Wissen der Massenpsychologie und der Volkswirtschaftslehre. Religion hingegen ist der Egoismus in Reinform, so pur, dass er glänzt.
Religion beantwortet mir die Frage, woher ich - ich als der ich als ich bin, nicht als homo sapiens - komme, wohin ich - ich persönlich - gehe, wer und was ich bin. Moral brauche ich, um geregelt und gesittet leben zu können, Religion brauche ich, um in Würde sterben zu können. Sobald es persönlich wird, sobald es mir in meiner geistigen Privatsphäre um mich selbst geht, um den Sinn meines Lebens, um meinen persönlichen Umgang mit meiner Sterblichkeit, muss der religiösen Toleranz gekündigt und der Relativismus über den Haufen gescheitert werden. Ich bin Christ, weil ich mich so entschieden habe. Für mich. Der somit persönliche Charakter meiner Auffassung davon, wo ich herkomme, wo ich hingehe und was ich bin, ist, anders als es scheint, genau das Gegenteil eines Relativismus, der jedem seine Wahrheit zugesteht. Ob der homo sapiens vom Affen oder vom Fisch abstammt, ist interessant, mir aber letztlich egal; was mich persönlich nach meinem irdischen Ableben erwartet oder worin mein persönlicher Sinn des Lebens besteht, ist - süßer, nicht bitterer - Ernst. Ich kann in dem, was ich für mich persönlich glaube, keine Rücksicht auf Ethik, Moral oder Recht nehmen, kann in meiner Einsamkeit angesichts des Todes mit niemandem solidarisch sein und habe beim Sterben kein Recht auf Leben und im Jenseits keine Menschenrechte.
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