Es gibt nach dem Tod des Körpers (Avatars in der Simulation) vier Möglichkeiten für das Weiterleben der Seele:
1. Die selbstintuierte Zuhause-Welt. Diese Option entspricht optimal dem Wesen des selbst-bewussten Subjekts, gibt der freien Selbstentfaltung des Individuums in der Welt einen transzendenten Sinn und lässt das göttliche Absolute nicht an dessen eigenen Widersprüchen scheitern (so kann das personifizierte Absolute, Gott, allmächtig, allgütig und allwissend zugleich sein).
2. Eine theoarbiträre Nachwelt. Eine der existierenden Religionen hat recht, aber es ist durch bloße logische Analyse nicht erkennbar, welche. Auch die Lebenserfahrung bringt das Individuum nicht notwendig dazu, den "richtigen Weg" zu erahnen. Es bleibt statt der Hoffnung auf das Paradies, das kein selbstintuiertes Zuhause, sondern wiederum eine unabhängig von Wünschen und Hoffnungen der Bewohner durch einen Gott, der zufälligerweise der allmächtige Gott ist, errichtete Überwelt ist, die Angst vor der Hölle. Um das Leben vor dem Tod nicht in Horror, Zwangsneurose und Paranoia zu verbringen, geht die arme Seele, oft unbewusst, die perfide Pascalsche Wette ein.
3. Eine zufällige Wiedergeburt. Hier ist nicht einmal möglich, den "richtigen Weg" aus den vielen Religionen und Naturphilosophien zu finden. Gewiss ist nur, dass die Einzelseele weiterlebt; sie wird aber genauso einen Ohnmacht-Start im nächsten Leben erleben, sie startet immer wieder bei Null. Gewisserweise eine ewige Widerkehr des Gleichen.
4. Der materialistische Nihilismus hat recht: nach dem Tod kommt einfach gar nichts.
Stillschweigend gehe ich gewöhnlich davon aus, dass es lediglich eine Dichotomie zwischen den Optionen 1 und 4 existiert. Und so kann ich wie Epikur, der den Tod mit dem Nichts gleichstellt, sorglos ebendiesem entgegensehen: Wenn meine Welt nicht existiert, werde ich auch nicht existieren, und davon auch nichts erfahren.
Existiert Linchens Kuscheleum, komme ich nach der Seelenprüfung in dieser simulierten Welt letztlich dorthin, in meine Zuhause-Welt. Das Nichtmitmiezenkuscheln kann aber im Falle der Nichtexistenz meiner Welt nicht erfahren werden: wenn es meine Miezenwelt nicht gibt, dann gibt es nach meinem Tod auch nichts anderes, und somit auch mich selbst nicht.
So gesehen, werde ich im Jenseits entweder glücklich oder tot sein. Vorausgesetzt, die abscheulichen, perfiden, und mit nicht viel Phantasie auch bösartigen Optionen 2 und 3 sind nicht ebenfalls möglich. Ich schließe diese universelle Herrschaft des Bösen aus dem Grund aus, weil das Schöne bereits in dieser Welt unmittelbar erfahrbar ist, und ein unter der Herrschaft des Bösen stehendes Weltganzes hat kein Platz für das Schöne.